Tracht

Peter Buchner
Fachreferent Tracht
Wanderlehrer

Böngern 2 a, 6850 Dornbirn
Mobil: +43 676 347 90 66
Mail: buchnerp020@gmail.com

Fachreferat Tracht

Die Bienenweide / Tracht ist Lebensgrundlage

Nicht nur bei uns in Vorarlberg sind blühende Landschaften ein Genuss für das Auge und die Seele des Menschen. Sie sind zudem auch die wesentliche Lebensgrundlage und Tracht unserer Honigbienen, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und fast aller Insekten und Blütenbestäuber. Wichtig ist dabei eine gewisse Blühkonstanz, oder anders gesagt eine Art „Trachtfließband“ vom Frühjahr bis zum Herbst, um eine konstante Nährstoffversorgung aller Insekten über das ganze Jahr zu gewährleisten. Auch die Honigbiene ist von einem vielfältigen Nahrungsangebot abhängig, den nur so bleibt der Superorganismus „Bien“, vital und gesund.

Honigbienen spielten für uns Menschen seit jeher eine große Rolle und sind eng mit unserer eigenen Kulturgeschichte verbunden. Bienenvölker werden seit hunderten von Jahren aus guten Gründen in der Nähe der Menschen gehalten.

Honigbienen überwintern als „Gemeinschaft“ und stehen schon früh im Jahr mit zahlreichen, blütensteten Bestäuberinnen zur Stelle. Gerade sie sorgen daher für die notwendigen Bestäubungsleistungen bei 80 % der heimischen Blütenpflanzen.

Die erste Entwicklungstracht bei den Honigbienen beginnt regional und witterungsbedingt unterschiedlich und reicht von Mitte Februar bis Ende April. Erst ab Mai können dann gut entwickelte, erstarkte Bienenvölker so viel Nektar eintragen das im Idealfall etwas davon als Blütenhonig im Sommer geerntet werden kann.

Auch der vielfältige Wald mit seinen Honigtauerzeugern ist in Vorarlberg als Trachtquelle für viele Insekten von großer Wichtigkeit. Die Ernte der dunklen, würzigen Honigtauhonige von Fichte und Tanne ist für viele Wanderimker besonders interessant und in der Bevölkerung besonders begehrt. Leider honigt der Wald nicht jedes Jahr. Eine Waldtracht kommt nur dann zustande, wenn sich über den Frühling und Frühsommer bienenwirtschaftlich relevante Honigtauerzeuger in Massen vermehrt haben und dadurch viel Honigtau anfällt. Zudem müssen trachtbereite Bienenvölker an der richtigen Stelle stehen und das Wetter muss passen. Damit wir Imker*innen diese wertvolle Köstlichkeit ernten können, muss der Entstehung und Beobachtung der Waldtracht im Jahresverlauf großes Augenmerk geschenkt werden.

Das Leben im Rhythmus der Jahreszeiten, mit der Natur, sowie dem respektvollen, sorgsamen Umgang mit den Bienen sehe nicht nur ich als ein großes Privileg an. So macht die Arbeit mit den Bienen nicht nur mir viel Freude, aus Gesprächen mit Imkerkolleg*innen höre ich immer wieder von einem Gefühl der Harmonie, einer intensiven Teilhabe an den Entwicklungsschritten der Bienen und einer daraus resultierenden inneren Zufriedenheit.

Uns Imker*innen ist es vergönnt bei jedem Besuch bei den Bienen, an der „Magie“ des „Biens“ Teil zu nehmen. Selbst nach Jahrzehnten der Imkerei sehen und erleben wir immer wieder etwas Neues.

Zudem ist der „Bien“ als „Big Player“ in der Wertschöpfungskette der Natur unverzichtbar und beschenkt uns mit den Erzeugnissen aus seinem Organismus!

Die API-Therapie („Apis“= Biene) ist die Anwendung von Bienenprodukten wie Blütenhonig, Waldhonig, Propolis, Pollen, Bienengift, Bienenstockluft, Gelee Royale und Bienenwachs zur Vorbeugung und Heilung von Krankheiten und Störungen.

Eine blühende, vielfältige Landschaft ist ökologisch wertvoll, daher unverzichtbar und kommt somit Mensch und Natur zugute. Der Verlust blühenden Nahrungsquellen zusammen mit dem Mangel geeigneter Nistmöglichkeiten führt vielerorts zum massiven Rückgang an blütenbestäubenden Insekten und hat massive Auswirkungen auf verschiedenste Ökosysteme und andere Arten.

Die Sicherung der Biodiversität in Vorarlberg ist eine Gesamtaufgabe der Gesellschaft, Landwirtschaft, Wirtschaft, Politik und Bevölkerung!

Zusammen mit unseren Projektpartnern
http://www.bluehendes-vorarlberg.at/
http://www.ogv.at/

den Städten, Gemeinden und dem Land Vorarlberg muss es Ziel der Vorarlberger Imkerschaft sein, an der Sicherung und am Erhalt von Lebensräumen mitzuwirken und die Vorarlberger Landschaft möglichst bienen- und insektenfreundlich zu gestalten und zu pflegen.

In diesem Sinne lasst uns gemeinsam Positives bewirken

Trachtreferent
Buchner Peter